Der Fuchs bekommt ein warmes Fell
Junge Füchse verabschieden sich im Herbst von ihren Eltern und suchen ein eigenes Revier. Dafür müssen Sie oft weit wandern, denn viele Gebiete sind schon von älteren Füchsen besetzt. Für den Winter wächst ihnen ein dichtes, warmes Fell. Wenn es kalt wird, machen sie längere Pausen in ihrem unterirdischen Bau, den sie nur selten selbst gegraben haben. Oft wird ein verlassener Dachsbau bezogen, und manchmal leben Fuchs und Dachs auch zusammen in einem Bau. Sogar Kaninchen teilen ihre Erdwohnungen mit dem Fuchs! Als Gegenleistung verzichtet der Fuchs ausnahmsweise darauf, seine Mitbewohner zu jagen.
Beobachtungstipp:
Wenn du wissen möchtest, ob ein Bau bewohnt ist, lege einige lange Grashalme über den Eingang. Sind sie am nächsten Tag verschwunden, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass hier jemand zu Hause ist.
Bei feuchtem Wetter kannst du rund um den Bau nach Pfotenabdrücken suchen und so herausfinden, wer hier ein- und ausgeht.
Die Schnecke macht die Tür zu
Sie hat ihr Haus immer dabei. Wenn es im Herbst kühler wird, möchte die Schnecke gar nicht mehr vor die Tür gehen. Sie hat genug gefressen und getrunken, um den Winter zu überleben. Jetzt ist sie nur noch müde. Also gräbt sie eine Höhle, kriecht hinein und deckt sich zu. Mit ihrem hart werdenden Schleim klebt sie von innen einen Deckel auf ihr Haus und schläft glücklich bis zum nächsten Frühling.
Beobachtungstipp:
Wenn du ein Schneckenhaus findest, prüfe durch einen Blick auf den Eingang, ob es von einer schlafenden Schnecke bewohnt ist. Leere Schneckenhäuser kannst du zu Hause reinigen, zu deiner Sammlung legen, damit basteln oder sie hübsch bemalen.
Das Reh frisst sich noch einmal richtig satt
Über den Winter bleiben Rehkinder, die erst in diesem Jahr geboren wurden, noch bei ihrer Mutter. Bevor es richtig kalt wird, fressen sie sich mit Pilzen, Beeren, Nüssen und Eicheln eine Speckschicht an, damit sie im Winter auch ein paar Tage ohne Futter auskommen können.
Beobachtungstipp:
Im Herbst verlieren Rehböcke ihr Geweih, damit ein neues wachsen kann. Schau dich aufmerksam um, wenn du Hufspuren von Rehen entdeckst: Mit etwas Glück findest du ein abgeworfenes Geweih auf dem Waldboden!
Der Buntspecht ändert seine Gewohnheiten
Die Hälfte unserer heimischen Vogelarten sind Zugvögel. Sie schützen sich vor der Kälte, indem sie in den warmen Süden ziehen und erst im Frühling wieder zurückkehren. Der Specht hält nichts vom Reisen. Er wohnt weiter in seiner Baumhöhle und bleibt auch im Winter aktiv, wie sein lautes Trommeln verrät. Wenn die Tage kürzer werden, wird er zum Spätaufsteher. Außerdem stellt er seine Essgewohnheiten von Insekten, Ameisen und Würmern auf Samen, Früchte und Nüsse um.
Beobachtungstipp:
Wenn du im Wald einen Baumstumpf siehst, um den herum ganz viele ganze oder zerhackte Fichtenzapfen liegen, dann hast du eine „Spechtschmiede“ entdeckt. Der Buntspecht klemmt Zapfen und Nüsse in Spalten am Baumstumpf und klopft so lange darauf, bis die Schalen kaputt gehen und er an die Samen gelangt.
Der Baum lässt Blätter und Früchte fallen
Im Herbst bilden Bäume ihre Früchte und Samen aus und beschenken so die Waldtiere mit nahrhaftem Futter. Gleichzeitig sorgen sie für ihren Nachwuchs im nächsten Jahr. Nüsse, Bucheckern, Eicheln, Hagebutten, Holunderbeeren und Zapfen, die den Winter über auf dem fruchtbaren Waldboden liegen, keimen im Frühling und treiben junge Bäume aus. Die Blätter von Laubbäumen färben sich im Herbst gelb, rot und braun. Kräftige Herbstwinde helfen den Bäumen, ihr Laub abzuwerfen. Aus dem Laub entsteht im Laufe der Zeit neuer fruchtbarer Waldboden, auf dem die jungen Bäume gut wachsen können.
Beobachtungstipp:
Wie schön ist es, wenn im bunten Herbstwald Blätter durch die Luft wirbeln und schweben! Jetzt kannst du Bucheckern sammeln, die Schale entfernen und die leckeren Samen knabbern.