Rangelei nicht vorschnell unterbrechen
Oft reagieren Eltern und ErzieherInnen ängstlich oder unsicher, wenn Kinder miteinander kämpfen. Wenn zwei Kinder sich eng umklammert auf dem Boden wälzen, sieht das erst mal gefährlich aus. Aus der Sorge heraus werden Rangeleien oft vorschnell unterbrochen. Aber häufig ist es kein Streit, der da so wild oder sogar aggressiv erscheint, sondern es geht einfach nur ums Rangeln aus Spaß.
Vertrauen in die eigenen Kräfte finden
Ringen und Raufen ist für Kinder entwicklungsfördernd, wenn es bestimmten Regeln folgt und die Kinder sich gegenseitig respektvoll behandeln. Vor allem Jungs wollen ihre Kräfte erproben, sich spielerisch mit und an anderen messen. Sie lernen dadurch zu gewinnen und zu verlieren. Die eigene Kraft zu kennen, macht Mut und erzeugt Selbstvertrauen.
Ein Gefühl für Grenzen entwickeln
Kinder brauchen die Erfahrung im Umgang mit körperlicher Nähe und Distanz und den eigenen und fremden Grenzen. Wenn man genauer hinschaut, sieht man, dass die Kinder meist vorsichtig und sensibel beim Rangeln miteinander umgehen. Sie haben schon ein Bewusstsein dafür, für sich selbst und den Partner mitverantwortlich zu sein. Die Kinder lernen beim Raufen, sich fair zu verhalten. Sich an die für das Kämpfen vereinbarten Regeln zu halten und selbst dafür grade zu stehen, ist ein wichtiger Entwicklungsschritt.
Regeln für faires und sicheres Raufen:
- Alle kämpfen freiwillig.
- Es gibt keine Gegner, sondern Partner beim Kämpfen.
- Es ist alles verboten, was mir oder meinem Partner wehtut.
- Jeder hat das Recht, einen Kampf jederzeit abzubrechen, z. B. durch Abklopfen oder Stopp sagen.
- Wichtig für Sicherheit und Wohnungseinrichtung: Der Ort sollte frei von zerbrechlichen Gegenständen sein und den Kindern ausreichend Bewegungsspielraum bieten.