Die Herausforderung
Eine Klasse aus vielen Persönlichkeiten
In jeder 1. Klasse findet sich ein buntes Trüppchen aus vielfältigen kleinen Persönlichkeiten zusammen, die in der nächsten Zeit zu einer richtigen Klasse zusammenwachsen wollen. Das wird neben dem eigentlichen Lernstoff die Herausforderung im nächsten Jahr für die Kinder und ihren LehrerInnen sein. Diese soziale Herausforderung, die die Kinder da haben, sollten wir im Auge haben, denn des Öfteren kommen sie nach einigen Tagen schlecht gelaunt, trotzig, zornig oder unausgeglichen aus der Schule, und man wundert sich, was jetzt wohl geschehen ist, hatten sie sich doch so auf die Schule gefreut.
Unbedingt beachten
Soziales Miteinander kann Unsicherheiten bringen
Neben dem Lernen von Lesen, Schreiben und Rechnen, tut sich für die Kinder ein anspruchsvolles soziales Übungsfeld auf. Finde ich einen Freund, bin ich in meiner Klassengemeinschaft aufgehoben oder werde ich geärgert oder vielleicht sogar ausgegrenzt? Alles ist neu.
Wir müssen bedenken, dass sich ein Kind, das seinen sicheren Platz in der Klassengemeinschaft noch nicht gefunden hat, auf unsicherem Boden bewegt und leichter irritierbar ist. In solch einer Situation kann das eigentliche Lernen tatsächlich in den Hintergrund treten, obwohl vielleicht gar kein intellektuelles Problem vorliegt.
Zuhause spürt man oft die Unausgeglichenheit des Kindes. Die Überforderung kann sich auch auf der körperlichen Ebene ausdrücken. Symptome wie Bauchweh, Kopfschmerzen, Ein- und Durchschlafprobleme können sich zeigen, sowie Unruhezustände und auch Konzentrationsprobleme.
Die Frage ist, wie kann ich dem Kind zur Entspannung verhelfen? Hier sind ein paar Tipps für euch.
Tipps zur Unterstützung
- Zeit und Ruhe geben
Das Neue braucht Zeit und muss langsam wachsen können. Also sollten wir den Kindern ihre Zeit lassen und sie von zu Hause durch Ruhe unterstützen. Wenn wir nicht zu viel Aktivität in den Tag hineinpacken, tun wir ihnen einen Gefallen, denn ihre neue Situation möchte verdaut werden. - Gewohnheit gibt Sicherheit
Es bieten sich klare Tagesabläufe an. Alles was gewohnt ist, was es kennt, was ihm Sicherheit gibt und in dem es sich aufgehoben fühlt, wird jetzt wichtig. - Ritual am Abend
Am Abend kann man ein neues kleines Ritual entwickeln, indem man zum Beispiel gerade jetzt in der kälteren Jahreszeit, bevor es ins Bett geht, das Kind mit einem wärmenden Öl einreibt (zum Beispiel Malvenöl von Wala). Es tut den Kindern ausgesprochen gut, wenn sie sich in ihrem Körper nochmal so richtig zu Hause und eingehüllt fühlen.
Dabei kann ein schönes Wohlgefühl und Nähe entstehen. So ergibt sich dann vielleicht auch die Gelegenheit für einen ruhigen Moment, in dem das Kind erzählen kann, was denn heute besonders schön war in der Schule, oder was ganz blöd war.
Buchtipp
Henning Köhler
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