Aufgepasst beim Baumkauf

Rund 30 Millionen Tannen, Fichten und Kiefern schmücken jedes Jahr unsere Wohnzimmer, allen voran die Nordmanntanne. Beim Kauf lohnt sich ein Blick aufs Etikett. Nach wie vor sind viele Bäume mit Pestiziden belastet oder mit künstlichen Düngemitteln behandelt und haben eine lange Reise hinter sich. Rund zehn Prozent werden sogar aus anderen Ländern, vor allem Dänemark, importiert. Achte auf das FSC- oder Bio-Siegel. Ein PEFC-Label bietet keinen Schutz vor Chemie im Christbaum!

Lieber regional oder bio

Besonders sicher und nachhaltig ist es, einen Weihnachtsbaum aus der Region zu kaufen. Dann entfallen nämlich lange Transportwege. Und ihr habt einen tollen Nachmittag beim gemeinsamen Baumauswählen oder sogar beim Selberschlagen. Die meisten regionalen Produzenten sind zwar nicht bio-zertifiziert, bieten aber dennoch unbehandelte Weihnachtsbäume an. So sind in Günter Marks Baumkultur und auf dem Hottenbacher Hof nur natürliche Unkrautvernichter im Einsatz – und zwar in Form von Shropshire-Schafen. Diese einzigartige Schafrasse frisst nur das Grün vom Boden und nicht die Nadeln von den Bäumen.

Andreas Löwer und seine Familie haben bei den geschlagenen Bäumen schon komplett auf Bio umgestellt. „Sie stammen von unserem langjährigen Partner aus dem Spessart. „Dort wird zwischen den Bäumen gemäht und Molke gegen die Schädlinge eingesetzt“, erklärt Andreas Löwer.

Nachhaltige Verwertung

Wälder brennen, die Temperaturen steigen. Der Klimawandel wird in unseren Wäldern immer deutlicher spürbar. Da stellt sich die Frage, ob es überhaupt noch ökologisch vertretbar ist, einen Baum zu fällen, um ihn kurze Zeit später wieder zu entsorgen.

Baumleistung verpufft bei Verbrennung

Das Fällen von zu vielen Bäumen, die dann nicht alle gekauft werden, kommt bei den regionalen Bauern in der Regel nicht vor. Sie fällen nach Bedarf.
Übrigens: die Lebenszeit eines gefällten Weihnachtsbaums war nicht umsonst. Etwa 23 Kilogramm Kohlendioxid verdaut so ein Baum in 10 Jahren, heißt es in einem Bericht des Bayerischen Rundfunks. Allerdings würde dieser Effekt sofort wieder verpuffen, wenn der Baum nach Weihnachten traditionell in Flammen aufgeht. Zum Glück gibt es sinnvolle Alternativen, um die Bäume nachhaltig zu verwerten.

Humus für den Boden

Um den Weihnachtsbaum nach dem Fest nachhaltig zu verwerten, kannst du ihn entweder beim Kompostierungswerk abgeben oder gut zerkleinert darf er sogar in die Biotonne. Auf diese Art entsteht Humus daraus, der später im Garten wiederverwendet werden kann.

Baumpate für neue Bäume, Leckerlis und Spielzeug für Tiere

In Groß-Umstadts Wäldern stehen ausgediente Weihnachtsbäume als „Fegeschutz“ für junge Bäumchen wieder im Wald: Die zurückgeschnittenen Christbäume werden mit der Spitze nach unten in den Boden geschlagen und schützen als „Rauhgipfel“ den Baumnachwuchs vor Rehböcken. Aktuell sind noch genügend Baumpaten aus 2021 vorrätig.

Der Zoo Vivarium sammelt auch in diesem Jahr wieder Bio-Weihnachtsbäume als Leckerlis und Spielzeug für Ziege, Ara & Co. Und das kommt sehr gut an bei den Tieren: Kaum waren die Bäume da, versuchen die Zebras im Trab einen Bissen zu erhaschen. Säbelantilopenpapa Vergo nahm seine Nordmanntanne erst mal auf die Hörner, während Tochter Lani zuschaute, was ihr Papa da veranstaltet. Einige Gehege entfernt spielten die Totenkopfäffchen begeistert den ganzen Tag in dem von Pflegern mit Spaghetti-Lametta geschmückten Christbaum. Der Abgabetermin ist der 12. Januar 2024 zwischen 13 und 15 Uhr. Infos gibt es auf www.zoo-vivarium.de.