Geburt
14.09.1966 in Erbach, aufgewachsen in Breuberg/Sandbach
Geschwister
Zwillingsschwestern, zwei Jahre jünger.
Kinder
Wir leben in einer Patchwork-Familie mit fünf Kindern.
Familie ist für mich …
… ganz wichtig. Ich sage immer: ,Meine Frau ist mein soziales und ökologisches Gewissen‘. Wir sind beide gleich alt und sind schon zusammen in den Kindergarten gegangen. Wir haben einen sehr engen politischen Austausch. Das ist für mich ganz wichtig.
Kindergartenzeit
Unser Kindergarten war ein Abenteuerspielplatz. Da war ganz viel Natur, gab es Eidechsen und Salamander. Eine Lieblingsbeschäftigung war, Feuersalamander zu fangen. Ich kann mich auch an das erinnern: Da gab’s so ein Glas mit Kariestabletten. Jedes Kind bekam morgens eine. Die haben anscheinend gut geschmeckt, sodass ich einmal das ganze Glas auf einen Schlag leer gegessen habe. Mir ging’s dann gar nicht gut und ich war von da an das schlechte Beispiel, dass man nur eine Tablette nehmen durfte.
„Ich war sehr faul in der Schule. Irgendwie scheint sich das dann gegeben zu haben.“
Lieblingsspiele
Alles fand draußen statt. Ob da Neubauten errichtet wurden oder die Straße aufgerissen war: Das waren tolle Spielplätze. Es gab auch Bunkeranlagen aus dem Zweiten Weltkrieg, die wir in- und auswendig kannten. Wir waren Straßenkinder. Meine Lieblingsbeschäftigung war, alle möglichen Dinge vom Sperrmüll mit nach Hause zu nehmen und daran herumzubasteln. Dabei sind tolle Dinge wie Seifenkisten entstanden, wovon die eine oder andere nach zwanzig Metern zusammengebrochen ist.
Lieblingsversteck
In der Scheune unter der Treppe. Da habe ich gelesen und irgendwelche Dinge repariert. Ansonsten haben wir mit Freunden viele Hütten und Höhlen gebaut. Wir hatten jede Menge alte Steinbrüche, wo es natürliche Höhlen gab.
Welches Schulfach war das schlimmste?
Alle. Ich war nicht dumm, aber sehr faul. Schule hat für mich mit der Schulglocke geendet. Ich hab’s dann mit einem grottenschlechten Hauptschulabschluss geschafft, die Schule zu beenden. Danach hat es Klick gemacht und ich hab sogar noch zweimal studiert.
Freunde aus allen Nationen
Es gab eine ganze Menge an guten Freunden. Das war eine multikulturelle Mischung. Unser Nachbar war Italiener. Zu ner Zeit, als es noch keine Pizzerien in Deutschland gab, hab ich schon regelmäßig Pizza gegessen. In der Grundschule in Sandbach waren sehr viele Klassenkameradinnen und -kameraden mit Migrationshintergrund. Das war eine Selbstverständlichkeit.
Sport und Musik
Ich habe geangelt und die Sportfischerprüfung gemacht. Und parallel dazu bin ich Radrennen gefahren, bis eine Knieverletzung mich gezwungen hat, aufzuhören. Da habe ich angefangen Instrumente zu lernen. Den Eifer und Ehrgeiz, den ich vorher in die Straße, in Kilometer investiert habe, habe ich dann ins Instrument gesteckt: Tenorhorn, Posaune und Saxophon. Ich war in mehreren Orchestern und Bands: „Breuberg-Musikanten“, „Alp Dream Boys“ und die Kultband „Heimlich gut“. Da bin ich ausgestiegen, als ich Bürgermeister wurde.
Lieblingsbücher
Wildwest-Romane, die habe ich stapelweise verschlungen. Später „Clever und Smart“-Comics. Heute lese ich mit Leidenschaft Dan Brown Romane.
Ein Heim für Tiere …
Aktuell haben wir drei Hunde, eine Katze, drei Landschildkröten, zwei Wasserschildkröten, drei Laufenten, einen Fischteich und eine Siebenschläfer-Kolonie im Garten. Unser Schweizer Sennenhund, die Frieda, hat mich als Lieblingsmenschen auserkoren. Wenn ich zu Hause bin, weicht sie nicht von meiner Seite. Ich hab sie alle lieb, alle Tiere, aber die Frieda einen Ticken mehr. Einfach dadurch, dass sie so ist. Unser Grundstück in Dorf-Erbach ist direkt am Waldrand. Es ist absolut naturnah, mit
ganz vielen Insekten, besonders Wildbienen, und 13 sehr alten und imposanten Eichen, die teilweise zusammengewachsen sind.
Lieblingsgericht
Ich hab sehr gerne Haferflocken mit Milch gegessen. Da war mindestens so viel Zucker und Kaba drin wie Haferflocken. Morgens, mittags, abends. Früher hat man mich mit Gemüse jagen können. Heute spielt Ernährung eine ganz wichtige Rolle. Meine Frau und ich sind vor vier Jahren hessische Grillsportmeister geworden und grillen fast täglich, darunter auch viele vegetarische Speisen.
Berufswunsch als Kind
Zu der Zeit damals hat man 60, 70, 80 Bewerbungen geschrieben und da, wo man genommen wurde, ist man auch hingegangen. Ich hatte eine zugesagte Lehrstelle bei der Bahn als Gleisbauer. Da hat meine Klassenlehrerin gesagt: So schmächtig wie der von der Statur her ist, muss der ins Büro. Und hat meine Mutter überzeugt, ich solle doch auf die kaufmännische Berufsfachschule gehen. Irgendwie hat die dann besser geklappt. Realschulabschluss, Ausbildung zum Verwaltungsangestellten in Breuberg, zweimal berufsbegleitendes Studium, Bürgermeister in Breuberg und nun zum zweiten Mal Landrat.
Comic-Leidenschaft
Meine Schulbücher von damals waren zu 80 Prozent mit Comiczeichnungen vollgemalt. Im Verwaltungsstudium hab ich das dann zur Perfektion betrieben und wurde vom Heinrich-Bauer-Verlag als freier Mitarbeiter eingestellt. Die haben dann jede Woche Comics oder gezeichnete Witze von mir veröffentlicht.
Wie finden Sie die Ringelreih-Idee?
Toll, dass es das Heft gibt. Sonst müsste man sich all die Informationen mühevoll zusammensuchen. Und ich hoffe, dass auch sehr, sehr viele Menschen, die Ringelreih lesen, die Angebote daraus auch wahrnehmen.