Traditionelle Handwerkskunst

Auch in unserer Region gibt es viele wunderschöne Fachwerkhäuser, die es zu erhalten gilt. Im Grunde besteht so ein Fachwerkhaus aus einem Fundament aus Stein, einem Fachwerkgerüst aus vertikalen Pfosten, horizontalen Schwellen und schräg stehenden Streben (wichtig für die Statik!). Und mit Lehm, Holzgeflechten und ggf. Ziegeln wurden die Zwischenräume, die sogenannten Gefache, gefüllt. Abschließend wurden beide Wandseiten innen und außen verputzt. Lehm war im Mittelalter ein natürlicher und günstiger Baustoff und zudem fast überall vor Ort verfügbar. Mit Beginn der Industrialisierung wurden die Gefache immer häufiger mit gebrannten Ziegelsteinen ausgemauert. Und all das hielt und hält, wenn man mal die Bausünden der 70er und 80er Jahre unberücksichtigt lässt, Jahrhunderte. Deshalb gelten Fachwerkhäuser als wertvolles, erhaltenswertes Kulturgut und stehen für Tradition und alte Handwerkskunst.

Wohntraum Fachwerkhaus

Nur Fachwerk-Spezialisten beherrschen diese alte Handwerkskunst, denn das Fachwerkhaus lässt sich nicht einfach mit standardisierten Produkten und Techniken modernisieren. Und da jedes Fachwerkhaus eine ganz individuelle Architektur und bautechnische Besonderheiten hat, gibt es für die Sanierung keine Patentlösungen nach allgemeinen Standards. Für private Hausbesitzer ist das Fachwerk oft Schatz und Bürde zugleich: ein einmaliges Stück Baugeschichte, aber auch aufwendig in der Erhaltung und Sanierung des denkmalgeschützten Unikats. Das eigentlich Moderne in der Sanierung eines Fachwerkhauses besteht darin, die alten Methoden, Baustoffe, bauphysikalischen Bedingungen zu kennen und sie anzuwenden. Der Nachhaltigkeit zuliebe.

Ein Beitrag von:
Gunter Frohmuth

Maler Frohmuth e. K.

Krumme Str. 20
64853 Otzberg