Geburt

19. Februar 1956 in Durlach bei Karlsruhe.

 

Familie ist für mich …

Ich habe keine Geschwister, aber ich bin gefühlt in einer Großfamilie aufgewachsen:
ein dreistöckiges Haus, da wohnten wir, da die Tante, da die Oma mit der Gärtnerei, mindestens fünf Katzen und meine Fische. Ich finde es toll, nach Hause kommen zu können, und alle sind da. Aber ich bin auch ein sehr freiheitsliebender und selbstständiger Mensch. Seit 40 Jahren bin ich quasi alle paar Jahre umgezogen. Geschäftlich viel in der Welt, vor allem in Asien, unterwegs. Da ist es nicht so einfach, die Freundschaften und die Familienbande zu pflegen. Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder aus erster Ehe (Tochter, 33 und Sohn, 35), die in Hamburg leben.

 

Molch-Sheriff

Ich habe eine wunderschöne Kindheit genossen, in Feld und Wald von Durlach. Wir waren den ganzen Tag draußen an den Bächen unterwegs und fingen Frösche und Molche. Bis eines Tages Kinder „aus der Stadt“ kamen und „unsere“ Molche fingen. Da sind wir in den Tier- schutzverein eingetreten, bekamen – stolz wie die Rettiche – Ausweise. Und wann immer jetzt die Jungs aus der Kernstadt kamen, sagten wir:
„Tierschutzverein, alles reinwerfen“. So ist der Spitzname Molch-Sheriff entstanden.

 

Vom Kindergarten …

Morgens marschierte ich zu Fuß los, und wenn mir nicht nach Kindergar- ten war, dann bin ich an der Kreuzung nicht nach links abgebogen, sondern nach rechts zu meinen Großeltern.
Hab gesagt: Nix verraten, ich habe heute keine Lust. Ich war in einem evangelischen Kindergarten, damals gab’s Schwestern mit Haube, Disziplin
und harte Ansagen.

 

… in die Schule

Das war kernig. Meine Klassenlehrerin war streng und vergab aus Prinzip keine Einsen. In der Hofpause marschierte man immer Zwei und Zwei auf den Schulhof. In der Mitte war ein Brunnen. Die Jungs mussten links herum im Kreis gehen, die Mädchen rechts. Auflage war:
„nicht stehenbleiben!“ Was wir als Mutprobe machten: heimlich zu den Mädchen rüber und eine Runde mitlaufen, bis wir erwischt wurden.

 

Partys und die verflixte 10. Klasse

Als Jugendlicher war die Clique ganz wichtig. Ich hatte zwei: die Handballer und die in der Schule. Wir haben jede Woche gefühlt drei Partys gefeiert. Immer war jemand von den Eltern nicht da. Ich hatte in dieser Zeit alles Mögliche im Kopf. Und so habe ich es tatsächlich geschafft, in der zehnten Klasse Gymnasium gleich zweimal sitzen zu bleiben.

© Peter Traub
© Peter Traub

Mein Traumjob

Ich wäre gerne Lead-Sänger in einer Rockband! Wir hatten am Gymnasium eine kleine Schülerband, und ich hab da gesungen. Rolling Stones und so, die alten Rockgeschichten. Ich singe heute noch für mein Leben gern, halt für mich allein. Für mich gibt es keine bessere Entspannung als Musikhören. Abends, so zum Switch-off, ziehe ich mir Led Zeppelin oder Pink Floyd rein. Oder ich gucke Fantasy-Serien, Game of Thrones, Carnival Row. Da kann ich alles vergessen.

 

Lesen, Hören, Sammelstücke

Ich hab mit Märklin-Autos gespielt. Und Fußballbilder gesammelt wie ein Wahnsinniger. Später Perry-Rhodan-Hefte. Ich glaube, ich habe 600 von diesen Science-Fiction Heften gehabt. Herr der Ringe hab ich auch verschlungen. Ich hab früher unheimlich viel gelesen.
Fass zu, Toyon! war mein erstes spannendes Buch. Heute bin ich Audio-Book-Hörer, gerne unterwegs im Auto.

 

Sport

Neben Tischtennis, Schwimmen und Bergsteigen habe ich vor allem Handball gespielt, in der Badischen Oberliga. Ich weiß nicht, wie oft ich auf so einen Hallenboden geknallt bin, das waren noch Betonböden. Mitte 20 musste ich wegen eines Wirbelschadens aufhören. Heute ist der Höhepunkt meiner Woche: Samstagabend, 18 Uhr, auf der Couch, Sportschau, Bayern München.
Lieblingsessen Pasta in jeder Form. Bei meiner Großmutter gab’s Makkaroni mit brauner Soße. Makkaroni waren toll, da konnte man die Soße geräuschvoll wie mit dem Strohhalm hochziehen. Auch heute noch gehe ich mein Leben gern zum Italiener.

 

Studium und Beruf

Geographie-Studium in Tübingen, Aufbaustudium Agrarökonomie, Promotion. Ich wollte immer an der Uni bleiben. Dann kam die Friedrich-Naumann-Stiftung auf mich zu. Die suchten jemand, der ihr Auslandsbüro in Südostasien übernimmt. Mutig war ich schon immer, da habe ich gesagt: Coole Geschichte, von Tübingen nach Thailand. Habe sieben Jahre lang in Bangkok gelebt.
Danach als stellvertretender Auslandschef der Stiftung in Bonn. Dann Selbstständigkeit mit kleiner Firma Strategy & Politics.

 

Und warum Bürgermeister?

Meine Frau kommt aus Hüttenthal und wir haben immer gesagt: Später leben wir mal im Odenwald. Als ich hörte, es tritt keiner an gegen meinen Amtsvorgänger, hat das meindemok ratisches Grundverständnis nicht zugelassen: Der Bürger muss doch eine Wahl haben! Also habe ich gesagt, ich werfe selber meinen Hut in den Ring. War so nicht in meiner Lebensplanung, aber ich habe die Entscheidung in keiner Sekunde bereut …

 

Ringelreih finde ich …

Ich finde es gut, dass Sie sagen, das fehlt, das werde ich besetzen. Format finde ich gut, Haptik finde ich gut. Optisch – super. Farben finde ich gut. Inhaltlich eine breite Palette an Themen und Anzeigen.