Zündende Feldrandidee: das Nibelungenkorn
Eine Feldrandidee nennt Rainer Feick von der Herrnmühle das, was er und Silke Reimund von der Arbeitsgemeinschaft Gewässerschutz und Landwirtschaft (AGGL) vor fünf Jahren entwickelten: „Urkorn zurück in die Region holen, damit zugleich Gewässerschutz betreiben und die regionale Wertschöpfungskette stärken.“, fasst es Silke Reimund zusammen. Und es passt. Die Urgetreide Einkorn, Emmer und Dinkel sind anspruchslos und mögen genau diese „Feldrandböden“, von denen es hier im Odenwald eine Menge gibt.
Also machten sich die beiden dran, Landwirte für die Idee zu begeistern und schlossen Anbauverträge mit Preisgarantien. Denn der Ertrag fällt weitaus geringer aus als beim Standard-Weizen. Im Gegenzug garantieren die Landwirte den Verzicht auf chemischen Pflanzenschutz und eine reduzierte Düngung.
Inzwischen hat sich die Urkorn-Marke „Nibelungenkorn“ fest etabliert im Sortiment der Hofläden und so manchem Einzelhändler. Feick beliefert zudem Restaurants und Bäckereien: „Brot aus Nibelungenkorn ist für sie ein Alleinstellungsmerkmal und definitiv mal was anderes als der herkömmliche Weizen.“ Alle Produkte und Verkaufsstellen findet ihr unter www.nibelungenkorn.de.
Es gibt Hunderte Quinoa-Sorten, da muss man eben ausprobieren.
Drei Jungs, eine Idee: Quinoa aus dem Odenwald
Wenn man’s genau nimmt, so ist Quinoa gar kein Getreide, sondern zählt als Gänsefußgewächs zum „Pseudogetreide.“ Und doch wollen wir die Geschichte von Mario Schuchmann, Andreas Michel und Johannes Böhm an dieser Stelle unbedingt erzählen. Denn die jungen Landwirte bauen das „Gold der Inka“ seit 2017 mitten im Odenwald an. Das südamerikanische Superfood boomt schon seit Jahren. Doch weil der Transport aus Bolivien und Peru einen großen CO2-Fußabdruck hinterlässt, wollten die drei Jungs eine regionale Alternative schaffen.
Nun sind die Anden nicht der Odenwald. Quinoa gedeiht trotzdem, das haben sie nach dem ersten Anbaujahr festgestellt. „Es gibt Hunderte Quinoa-Sorten, da muss man eben ausprobieren“, sagt Schuchmann und erinnert daran, dass Mais und Kartoffeln ursprünglich ja auch nicht bei uns gewachsen sind. Zum Glück ist Quinoa anspruchslos und robust. Dass beim Anbau auf Pflanzenschutzmittel verzichtet und kaum gedüngt wird, ist aber auch einfach Teil des Konzepts.
Auf den Feldern der drei nimmt Quinoa nur einen kleinen Teil in Anspruch – bislang. Das könnte sich in Zukunft ändern. Denn Quinoa gehört mehr und mehr zum Lifestyle der jungen Generation: bunt, gesund, gerne vegan. Man bekommt das Odenwälder Superfood bei vielen Einzelhändlern in der Region. Alle Verkaufsstellen findet ihr unter www.koerlie.de.