Tipp 1: Ehrlich reden und keinen Platz für Fantasien lassen

Die meisten Kinder merken, dass etwas passiert, was die Erwachsenen in Sorge versetzt und ängstigt. Nichts ist schlimmer, als den Kindern ihren Fantasien zu überlassen, denn wenn sie keine Erklärung bekommen, blühen die Fantasien und Ängste.

Tipp 2: Die richtigen Worte finden

Die Wahrheit muss aber unbedingt dem Alter, also der kognitiven und somit emotionalen Bewältigungsmöglichkeit der Kinder angepasst werden. Mit Pubertierenden kann über Krieg rational und offen gesprochen werden, mit einem fünfjährigen Kind nicht.

Tipp 3: Kindgerechte Beispiele aus ihrer Lebensrealität heranziehen

Für kleinere Kinder (Vorschulalter und frühes Grundschulalter) sollte der Konflikt anhand eines konkreten Beispiels aus dem Umfeld besprochen werden. Man kann zum Beispiel sagen, dass da ein Bestimmer ist, der, ähnlich wie der Soundso in der Kita, Streit sucht, anderen droht und nicht mit sich reden lässt, obwohl viele versuchen, mit ihm einen Kompromiss zu finden. Das würde man ja auch vom Kind Soundso kennen, dass es selbst die Erzieher manchmal nicht schaffen, dass es zur Vernunft kommt. Und dieser Bestimmer sei im Moment so wütend, dass er niemandem mehr zuhört. Und dass jetzt fast alle total sauer auf ihn sind und er deshalb sicher bald aufhört, weil alle versuchen, ihn zu überzeugen, dass es doch Sinn macht, sich wieder zu vertragen.

Tipp 4: Hoffnung machen

Bei älteren Schulkindern, die bereits wissen, was Waffen sind und auch den Begriff Krieg kennen, könnte man als Eltern erklären, dass Erwachsene im Streit oft schlimmer sind als Kinder und dass es im Moment einen Bestimmer eines Landes gibt, der einfach nicht aufhören will und unbedingt gewinnen will in dem Konflikt. Dass aber fast alle Länder der ganzen Welt versuchen, dass er damit aufhört.

Tipp 5: Nicht pauschalisieren!

Vielleicht sollte man vermeiden, bei den kleineren Kindern das Land oder Namen zu nennen, von dem die Aggression ausgeht, um zukünftige Zuschreibungen zu vermeiden.

Es ist nicht einfach über bedrückende Themen zu sprechen, doch sie zu meiden kann dazu führen, dass sich Kinder alleingelassen fühlen und ihre Angst noch größer wird. Das große Gefühl von Solidarität, wie wir sie gerade erleben, ist hilfreich, um nicht ausschließlich den Aggressionen und Nachrichten der aktuellen Ereignisse ausgesetzt zu sein.

Weiterführende Tipps

für Eltern und Kinder, die bei gemeinsamen Gesprächen weiterhelfen

www.frieden-fragen.de
frieden-fragen.de informiert Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Audios, Videos, Bildern und Geschichten auf einfühlsame Weise über Krieg, Streit, Gewalt und Frieden.

www.hanisauland.de
HanisauLand.de ist eine Webseite für Kinder. Sie gibt Kindern einfache und verständliche Zugänge zum Thema Politik.

www.kika.de
Wie Gespräche mit Kindern möglich sind und worauf Eltern achten sollten, ist auf der KiKA-Elternseite zusammengefasst.

KiRaKa
Das Kinderradio mit Kindernachrichten und Podcasts zu aktuellen Themen.

Umfassendste Linksammlung
Die Münchner Stadtbibliothek hat viele Quellen sehr gut strukturiert zusammengetragen.

www.seitenstark.de
Die Kindernachrichten-Seite „seitenstark“ erklärt kindgerecht, was Eltern und Kinder zu den aktuellen Ereignissen in der Ukraine wissen müssen.

www.servicestelle-jugendschutz.de
Die Servicestelle Kinder- und Jugendschutz hat ein kompaktes Papier veröffentlicht, welches wichtige Tipps zum Umgang mit der aktuellen Situation gibt.

www.wdrmaus.de
Auch die Sendung mit der Maus vom WDR hat eine kindgerechte Sonderseite aufbereitet.

www.zdf.de
logo! hat Fragen von Kindern zum Krieg in der Ukraine gesammelt und einige beantwortet.

Buchtipps

Drei Kinderbücher zum Thema Krieg und Frieden. Tipps von der Stiftung Lesen
(Lesestart 1-2-3).

      

Mit dem Bilderbuch „Wie es ist, wenn es Krieg gibt?“ kannst du mit deinem Kind ins Gespräch kommen. Gabriel Verlag

Wie es sich für ein Kind anfühlt, in ein fremdes Land zu kommen und auch dort Freunde zu finden, wird in dem Bilderbuch „Zuhause kann überall sein“ erzählt. Knesebeck

Das Bilderbuch „Frieden“ zeigt, wie vielfältig Frieden sein kann. NordSüd

Ein Beitrag von:
Katharina Kesper

Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Komitee für UNICEF e.V.