Ruhe bei Wutanfällen

Spüren wir zum Beispiel bei unseren Kindern die Wut hochkommen und es naht ein Tobsuchtsanfall, versuchen wir diesen meist irgendwie mit Worten abzuwenden. Aus den vielen Ratgebern wissen wir aber eigentlich, dass zum Erlernen der Emotionsregulierung gerade diese Wutanfälle nicht durch uns unterbrochen oder abgewendet werden sollten. In dieser Phase ist unser Kind sowieso mit Worten nicht mehr zu erreichen und wir sollten „einfach nur da sein“ und Ruhe ausstrahlen. Das ist aber nicht immer so einfach. Denn auch wir verfallen schnell in alte Verhaltensmuster, die uns später leidtun. Wir wünschten uns, dass wir die Situation ruhiger gemeistert hätten.
Nur durch unsere eigene Ruhe können wir unseren kleinen Räuberinnen und Räubern mehr Ruhe und Stabilität geben. Bieten Sie ihm zum Beispiel an, es in den Arm zu nehmen. Das wirkt Wunder, wenn das Kind dazu bereit ist.

Kinder machen nicht das, was wir sagen, sondern das, was wir tun.

(Jesper Juul)

Muster aus der Kindheit

Auch wir haben Vorgelebtes durch unsere Eltern, und vor allem durch unsere Mütter, tief verankert und können nicht „aus unserer Haut“, auch wenn wir das oftmals gerne würden. Möchten wir diese alten Muster nachhaltig durchbrechen, müssen wir uns erst einmal mit unserer eigenen Kindheit und den Gründen für unser Verhalten auseinandersetzen.

Zeig wie es geht!

Es ist wichtig zu wissen, dass sich Verhaltensweisen nicht nur durch unser Reden und Erklären bei unseren Kindern tief und nachhaltig verankern, sondern vor allem dadurch, wie wir sie ihnen vorleben. Das bedeutet: Wir müssen es ihnen auch vormachen! Denn: Warum sollten unsere Kinder etwas tun, was wir ihnen sagen, aber nicht vorleben? Wir sind nun mal und schließlich ihre prägendsten Vorbilder!

Wir können unseren Kindern vorleben, wie man Ordnung hält oder höflich und respektvoll ist. Wir können ihnen zeigen, wie sie sich in Stresssituationen besser zurechtfinden oder sich in Konfliktsituationen verhalten, um sich so auch gut schützen zu können.
Durch unser Verhalten zeigen wir unseren Kindern die Werte, die uns wichtig sind und die wir ihnen auch für ihr späteres Erwachsenendasein vermitteln möchten.

NEIN sagen

Wir leben ihnen vor, wie sie gut für sich selbst und andere sorgen und ihre Grenzen setzen, indem wir auch gut für uns sorgen. Wir zeigen ihnen klare Grenzen. Die Kinder lernen, dass es wichtig ist, auch mal „NEIN“ zu sagen.

Wir müssen unseren Kindern zeigen, was es bedeutet, selbstbewusst und selbstwirksam zu sein. Wenn wir im Alltag achtsam mit uns selbst umgehen, uns Fehler verzeihen und Inseln der Ruhe und des Ausgleichs für uns schaffen, lernen auch unsere Kinder, dies für sich selbst zu tun.

Wir brauchen unsere Kinder nicht erziehen, sie machen uns sowieso alles nach.

(Karl Valentin)

Selbstfürsorge und Selbstliebe

Um unseren Kindern Selbstfürsorge und Selbstliebe mitgeben zu können und sie mit dem Wissen zu stärken, dass sie gut sind, wie sie sind, müssen wir ihnen das zeigen. Dies können wir tun, indem wir ihnen vorleben, wie man selbst gut für sich sorgt, sich selbst liebt und wir dafür einstehen, wie wir sind!

Fazit

Vorleben ist die nachhaltigste Erziehung und für eine tiefe Prägung auch die einzige. Wenn wir gut für uns sorgen, dies unseren Kindern vorleben, dann sorgen wir automatisch auch gut für sie! Ganz nach dem Motto Starke Mami – starke Kinder! … Und das gilt natürlich auch für die Papis.

Ein Beitrag von:
Irina Sudheimer-Kahles und Pascale Kreuzer

MamiCare
Anne-Frank-Straße 3
64823 Groß-Umstadt