Ruhe für das Gehirn

Nach einem ganzen Tag voller Eindrücke, die zu verarbeiten sind, braucht das Gehirn eine Zeit der Ruhe und Stille. In dieser Zeit kann das Gedächtnis aktiv werden und die vorerst zwischengespeicherten Informationen des Alltags sortieren. Die wichtigsten Neuigkeiten werden ins Langzeitgedächtnis aufgenommen. Dies betrifft besonders Informationen, die unmittelbar vor dem Einschlafen dazu gekommen sind.

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Gute Idee: Vor dem Einschlafen die Vokabeln für den Test am nächsten Tag noch einmal wiederholen. Am nächsten Morgen wirst du sie dir gut eingeprägt haben.

Schlechte Idee: Vor dem Einschlafen einen gruseligen Film schauen. In der Nacht wirst du leicht zum Hauptdarsteller in deinem eigenen Gruselfilm!

Erholung für den Körper

Im Schlaf kann auch der Körper sich vom Tag erholen. Jetzt entspannen sich die Organe, die Abwehrkräfte werden gestärkt, offene Wunden heilen und Giftstoffe werden ausgeschieden. Wenn du ausreichend lang und ungestört geschlafen hast, bist du am nächsten Tag hellwach, konzentriert und siehst hübscher und gesünder aus.

Wieviel Schlaf brauchen wir?

Säuglinge sind noch sehr müde und schlafen bis zu 20 Stunden täglich. Je älter sie werden, desto kleiner wird ihr Schlafbedürfnis. Kinder von 6 bis 13 Jahren brauchen nur noch 9 bis 11 Stunden Schlaf pro Nacht. Erst nach der Pubertät pendelt sich die Schlafzeit langsam ein. Die meisten Erwachsenen schlafen 7 bis 9 Stunden, aber manche sind auch schon nach 5 Stunden topfit! Bei anderen wiederum dauert es 10 Stunden, bis sie sich ausgeruht fühlen.

Was passiert im Schlaf?

Nach dem Einschlafen fallen wir zuerst in einen leichten Schlaf. Unser Körper entspannt dann immer mehr, die Körpertemperatur sinkt und unsere Körperfunktionen wie die Verdauung laufen nur noch ganz langsam ab: Jetzt sind wir im Tiefschlaf. Unser Körper ist wie gelähmt und dabei in einem tiefen Erholungszustand. Während einer Nacht wechseln sich mehrere Tiefschlafphasen mit mehreren Traumphasen ab. Ein Zuschauer würde die Traumphase daran erkennen, dass sich die Augen des Schlafenden hinter den geschlossenen Lidern ganz schnell hin und her bewegen.

Aus dem Bett fallen

Erwachsene fallen nur selten aus dem Bett. Ihr Körper merkt sich vor dem Einschlafen, wie groß das Bett ist. Kindern fehlt diese Erfahrung und es kommt häufiger vor, dass sie neben ihrem Bett aufwachen.

Verrückte Traumwelt

Im Traum ist praktisch alles möglich. Du kannst unter Wasser atmen, kilometertief fallen und trotzdem weich landen, du kannst die Arme ausstrecken und fliegen oder auch nackt durch die Fußgängerzone spazieren. Manche Träume sind einfach komplett verrückt.

Wenn Träume uns etwas sagen wollen

Jeder Mensch hat Träume, aber nicht jeder kann sich an seine Träume erinnern. Viele Träume sind kurz nach dem Aufwachen noch da und dann verschwinden sie für immer aus dem Gedächtnis. Manchmal erlebt man im Traum Geschichten, die sehr eindrucksvoll und genau in Erinnerung bleiben. Diese sind oft ein Hinweis auf Ereignisse in unserem Leben. Sie können eine Entscheidungshilfe sein oder die Lösung für ein Problem anbieten, das uns beschäftigt. Manchmal verarbeiten wir im Traum auch Dinge, die wir erlebt haben. In Albträumen kommen unsere Ängste, Sorgen oder unterdrückte Gefühle zum Vorschein.

Im Schlaf reden

Viele Kinder sprechen im Schlaf. Meistens passiert das während der Traumphase. Sätze, die sie eigentlich im Traum sagen, werden laut ausgesprochen – mal mehr und mal weniger gut zu verstehen.

Schlafwandeln

Menschen, die Schlafwandeln, spazieren im Tiefschlaf oft einige Minuten umher und kehren dann in ihr Bett zurück. Manchmal wachen sie aber auch an einem anderen Ort wieder auf und können sich an nichts erinnern. Forscher sind sich nicht einig, wie es zum Schlafwandeln kommt, und vor allem Kinder sind davon betroffen. Schlafwandler laufen meistens zur nächsten Lichtquelle, zum Beispiel in das beleuchtete Wohnzimmer der Eltern. Dort sollte man sie an die Hand nehmen und mit freundlichen Worten ins Bett zurückführen.

Schlaf ist die beste Medizin

Schlafen hilft uns also, uns vom Tag auszuruhen, unsere Erlebnisse zu verarbeiten, unser Gedächtnis zu stärken, gesund zu werden und gesund zu bleiben.

Also, dann schlaft gut, ihr Lieben!