Sichere Umgebung schaffen

Mit kleinen Kindern solltet ihr einige Dinge beachten, um Verbrennungen zu vermeiden. Die wichtigste Regel heißt: Lasse deine Kinder nie allein mit offenem Feuer wie einem Kamin oder einer brennenden Kerze und lagere Streichhölzer und Feuerzeuge außerhalb ihrer Reichweite. Auch in der Küche ist bedachtes Handeln wichtig: Heiße Tassen und Kannen solltest du weit vom Tischrand entfernt stellen. Wenn möglich, koche nur auf den hinteren Herdplatten und drehe Topf- und Pfannengriffe immer nach hinten. Sollte beim Kochen einmal heißes Fett anfangen zu brennen: Auf gar keinen Fall mit Wasser löschen! Das kann zu gefährlichen Fettexplosionen führen. Mit einem Deckel oder einer dicken Decke die Flamme ersticken, hilft hier wesentlich besser.

Die Schwäche der Gewohnheit

Obwohl es dem Körper nicht guttut, ist er Meister darin, Energie zu sparen und gewohnte Bewegungen gleichbleibend zu wiederholen. Da der Alltag oft aus sich wiederholenden Abläufen besteht, kannst du selbst aktiv werden und bewusst diese gewohnten Bewegungsmuster unterbrechen. Dehnen und Strecken ist dabei eine einfache, aber sehr wirksame Hilfe!

Umgang mit Feuer üben

Damit eure Kinder einen sicheren Umgang mit der Gefahr von Feuer und Hitze lernen, sollten sie schon früh mit eurer Aufsicht üben, wie sie eine Kerze anzünden können. Sie sollen dabei verstehen, dass sie Feuer nur im Beisein eines Erwachsenen entzünden dürfen. Verbote bewirken hier oft das Gegenteil und fachen die Neugierde zusätzlich an. Deshalb führt eure Kinder lieber vorsichtig an die Gefahr heran. So können sie ein Bewusstsein für Feuer und Hitze entwickeln.

Erste Hilfe im Ernstfall

Es ist schnell passiert: Die Kerze auf dem Tisch kippt um und der Pulloverärmel fängt an zu brennen. Hier ist schnelles Handeln gefragt. Wichtig ist, dass du Ruhe bewahrst und dich nicht selbst in Gefahr bringst. Die Reihenfolge: Löschen, Kühlen, Notruf hilft dir. Brennt nur der Ärmel, versuche, die Flamme auszuklopfen. Reicht das nicht, sollte sich die Person auf den Bodenh wälzen. Dabei kannst du mit einer dicken Decke die Flammen geschützt ausklopfen. Es gibt auch kleine Feuerlöscher, die für das Löschen an Personen zugelassen sind. Dieser sollte unverpackt und auf Haltbarkeit überprüft griffbereit in Küche oder Flur liegen.

Direkte Versorgung wichtig

Sind die Flammen gelöscht, schaue dir die verbrannte Stelle erst an, bevor du weiter handelst. Verbrannte Kleidung könnte mit der Haut verschmolzen sein, dann muss sie am Körper bleiben! Bei Verbrühungen mit heißer Flüssigkeit ist es dagegen wichtig, alle Kleidung auszuziehen. Bei Kindern unbedingt auch die Windel, es könnte heiße Flüssigkeit hineingelaufen sein.

Kühlen – aber richtig

Kleinere Brandwunden, etwa eine centstückgroße Verbrennung am Finger, kannst du direkt mit lauwarmem Wasser (bitte kein kaltes Wasser) für maximal 10 Minuten kühlen. Das gilt auch für Verbrühungen. Es dürfen nur Brandwunden gekühlt werden, die die Handflächengröße des Betroffenen nicht überschreiten.

Keine Cremes und Hausmittel

Bilden sich Brandbläschen, solltest du sie nicht öffnen, ihre sterile Flüssigkeit wirkt wie ein natürlicher Verband. Auf Hausmittel, „Brandcremes“, Öl oder Salben solltest du generell bei allen Brandverletzungen verzichten. Sie können die Wunde verkleben oder Infektionen auslösen. An der frischen Luft heilen besonders kleinere Brandwunden innerhalb weniger Tage meist gut ab.

Rettungsdienst

Brandwunden sind sehr schmerzhaft. Zögere deshalb nicht lange und alarmiere direkt den Rettungsdienst (112) zur Schmerztherapie. Bis Hilfe da ist, kannst du die Wunde locker mit einem sterilen Tuch abdecken. Ist kein Rettungsdienst nötig, überwache die Verletzung in den nächsten Tagen und lasse im Zweifel einen Arzt daraufschauen.

Ein Beitrag von:
Josephine Hamalega

Notfallsanitäterin und Erste-Hilfe-Ausbilderin