Welche Wirkung hat das Räuchern?
Beim Verräuchern von Pflanzen werden ähnlich wie bei der Aromatherapie entweder die medizinischen oder die feinstofflichen Kräfte der Pflanzen genutzt. So kann das Räuchern mit Beifuß auf medizinischer Ebene eine Geburt einleiten, auf feinstofflicher Ebene kann es insbesondere Frauen helfen, gravierende Lebensübergänge besser zu bewältigen.
Bedeutung in früheren Zeiten
Unsere Ahnen räucherten zu allen wichtigen Ereignissen wie Geburt, Tod, Hochzeit, Krankheit und Seuchen. Das Räuchern mit den jeweils passenden Pflanzen diente der Desinfektion und Geruchsbeseitigung ebenso wie der atmosphärischen Reinigung von Räumen. Schutzräucherungen sollten vor Unwetter und anderem Unglück schützen und Orakelräucherungen Einblicke in die Zukunft geben.
Zu allen Zeiten war es den Menschen besonders wichtig, sich mit der Natur zu verbinden und zu bestimmten Anlässen im Jahr zu räuchern. Das Räuchern zu den Jahreskreisfesten war ein Ausdruck des Respekts, der Bitte und des Danks an die Naturkräfte und Götter, die die Geschicke lenkten.
Räuchern zu Allerseelen/Samhain
Wenn wir den Jahreskreis der Natur betrachten, können wir feststellen, dass die Themen, die sich zu unterschiedlichen Zeiten im Außen zeigen, auch in uns selbst arbeiten. Ist es im Frühjahr eher die Begrüßung alles Neuen, die unser Denken bestimmt, so geht es im Herbst vor allem um Loslassen, Abschied und Vergehen.
Nur durch das Loslassen von Altem kann etwas Neues entstehen, und so beginnt Anfang November mit dem Fest des „Loslassens“ der neue Zyklus im Jahreskreis. Traditionell wurde Samhain zum November-Neumond gefeiert, also an keinem fixen Datum. Mit einer stillen, lauschenden Feier erinnerte man sich an die tief gehende Bedeutung von Geburt und Tod. Auch heute noch üben wir an Allerseelen das Loslassen und Gedenken der Verstorbenen. Früher wurde den Ahnen am Abend die Stube geheizt und Essen und Trinken hingestellt, denn an diesem Tag konnten sie zurückkehren. Der November-Neumond bietet bis heute den idealen Zeitpunkt, Frieden mit der eigenen Vergangenheit und Herkunft zu schließen. Als Räucherkräuter eignen sich für diesen Anlass Wacholder, Eibe, Holunderblüte, Beifuß, Salbei, Bartflechte, F ichtenharz, Engelwurz und Eisenkraut.
Probiere es selbst
Die Wärme des Feuers, der krautige Duft der Pflanzen und das damit verbundene ruhige und achtsame Ritual erwärmen das Herz und schaffen eine angenehme Atmosphäre. Zusätzlich genießt du die feinstoffliche Wirkung der Kräuter deiner Wahl.
So geht Räuchern
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, Pflanzen zu verräuchern. Du kannst ein verschnürtes Bündel getrockneter Kräuter anzünden und damit Menschen oder Gegenstände „abräuchern“. Du kannst Räucherkohle kaufen, sie angezündet in einer Räucherschale durchglühen lassen und mit getrockneten Kräutern bestreuen. Sehr einfach ist das Räuchern mit einem Räucherstövchen: Über der Kerze erwärmt sich ein feinmaschiges Metallgitter, auf das die zerkleinerten getrockneten Kräuter, Früchte oder Wurzelstücke gestreut werden. Für das Verräuchern von Harzen wird ein kleines Stück Alufolie zwischen Gitter und Harz gelegt, damit das Gitter nicht für alle Zeiten verklebt.