Es kann aber auch andere Auslöser geben. Begünstigend für die Entwicklung eines Harnwegsinfektes wirken:
- Unterkühlung der unteren Extremitäten und des Beckenbereichs, zum Beispiel nach einem Schwimmbadbesuch – aber auch die nasse Unterhose nach einem Pipi-Unfall kann dazu führen.
- Akuter Magen-Darm-Infekt
- Psychische Spannungszustände
- Fehlbildungen im Bereich der Harnröhre, des Harnleiters oder der Blase (unbedingt abklären lassen!)
Im Falle eines unkomplizierten Harnwegsinfektes und nach Abklärung anderer organischer Ursachen können Omas Hausmittel wunderbar Abhilfe schaffen:
Eukalyptusöl-Kompresse
Hierzu werden 10 Tropfen eines reinen ätherischen Eukalyptusöls mit 50 ml Mandelöl gemischt, um auf diese Weise eine 1 % Lösung zu bekommen. Davon geben Sie für Säuglinge und Kleinkinder 20 Tropfen, für Schulkinder 40 Tropfen auf ein ca. 10 x 10 cm großes Tuch (zerschnittenes Küchentuch, Stoffwindel oder Stofftaschentuch) und legen dieses auf die Blasenregion. Mit einem weiteren Tuch oder einem kleinen Handtuch abdecken und darauf eine Wärmflasche legen. Die Kompresse kann beliebig lange, auch über Nacht, aufliegen und 1-2 x täglich wiederholt werden.
Zwiebelsocke
1 Zwiebel schälen und zwei 0,5-1 cm dicke Scheiben schneiden. Die Zwiebelscheiben bei Bedarf etwas anwärmen und auf die Fußsohlen legen, mit einem engen Socken oder einer Mullbinde befestigen, ein weiteres Paar dicke Socken überziehen und mit einer Wärmflasche an den Füßen ruhen. Der leicht reizende Zwiebelsaft führt zu einer Mehrdurchblutung der Haut, was sich reflektorisch schmerzlindernd und krampflösend auf den Urogenitalbereich auswirkt. Nicht für Kinder unter 6 Monaten geeignet, nur bei intakter Hautoberfläche anwenden.
Preiselbeer- oder Cranberrysaft
Ähnlich wie die Preiselbeere enthält auch die Cranberry sogenannte Proanthocyanidine, rote Pflanzenfarbstoffe, die die Bakterien in den Harnwegen daran hindern, sich an den Schleimhautwänden festzuhaken – sie werden somit leichter mit dem Urin ausgespült.
Schulkinder können 25-50 ml Saft täglich, Kinder bis 6 Jahre 15-30 ml täglich verteilt auf 3 Portionen nach dem Essen trinken. Der Saft kann 1:1 mit Wasser oder Apfelsaft verdünnt werden.
Homöopathie
Eines der am häufigsten angezeigten Mittel bei Harnwegsinfekten ist Cantharis. Typische Beschwerden sind hier: starker, fast pausenloser Harndrang und starkes Brennen beim Wasserlassen.
Ist die Harnwegsentzündung nach Einwirkung von kalter Nässe entstanden (zum Beispiel Schwimmbad) kann Dulcamara häufig eine Besserung erzielen.
Sind brennende Schmerzen zu Beginn des Wasserlassens, schmerzhafter Harndrang, heißer Urin und Verschlimmerung durch Wärme vorherrschend, ist möglicherweise
Apis das angezeigte Mittel.
In allen Fällen gehen Sie wie folgt vor: Geben Sie Ihrem Kind im Abstand von jeweils ½ Stunde jeweils 5 Globuli Cantharis D12. Tritt nach 3 Gaben keine Besserung ein, ist ein anderes Mittel angezeigt.
Kommen starke krampfartige Schmerzen, hohes Fieber oder gar blutiger Urin hinzu, wenden Sie sich bitte umgehend an Ihren Haus- oder Kinderarzt. Insbesondere bei Säuglingen treten Harnwegsinfekte häufig unbemerkt auf – daher sollte bei unklarer Fieberursache immer an Harnwegsinfekte gedacht und der Kinderarzt aufgesucht werden.