Kaltes Wasser macht warm
Die erste Reaktion auf einen Reiz durch kaltes Wasser ist ein Zusammenziehen der Blutgefäße in den betroffenen Körperregionen z. B. den Füßen, um einem großen Wärmeverlust entgegenzuwirken. Der betroffene Bereich ist kurzfristig geringer mit Blut, d. h. mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Lässt der Reiz nach, versucht der Körper diese Minderversorgung auszugleichen, indem er eine Mehrdurchblutung herstellt – wer kennt nicht die glühenden Wangen nach einem langen Tag im Schnee. Der Reiz wirkt aber nicht nur lokal, sondern regt über die Nervenverbahnen die mit der Haut in Verbindung stehenden Organbereiche an, das Lymphsystem wird aktiviert, Entgiftung beschleunigt.
Die Anwendung eines warmen Wasserreizes erzeugt ohne den „Umweg“ über den kalten Reiz eine sofortige Mehrdurchblutung, die wohltuend, entspannend, krampflösend und auch schleimlösend wirken kann.
Hier drei Anwendungsbeispiele für Groß und Klein nach Sebastian Kneipp
Wassertreten im Garten
Fülle einen Bottich im Garten mit ca. 20-30cm (je nach Größe Deines Kindes) mit 18-20° kaltem Wasser. Dein Kind darf nun im Storchengang in dem Bottich umhergehen oder auf der Stelle waten. Dauer: 1-2 Minuten.
Armguss
Kaltes Wasser aus der Gießkanne oder dem Gartenschlauch mit einem sanften Strahl beginnend vom kleinen Finger der rechten Hand bis zur Schulter hochführen. An der Schulter kurz verweilen und den Strahl mehrmals hin- und herführen. Dann an der Innenseite desselben Arms wieder hinabführen. Das gleich am linken Arm. Ist Dein Kind sehr kälteempfindlich reicht es auch Hand und Unterarm bis zum Ellenbogen zu „begießen“. In ähnlicher Weise könntet ihr auch einen Beinguss vornehmen: vom kleinen Zeh bis zum Knie oder der Hüfte. Dauer 1-3 Minuten.
Tautreten am Morgen
2-5 Minuten Tautreten im feuchten Gras reichen, um eine Mehrdurchblutung der unteren Körperregionen anzuregen. Das Tautreten hat somit eine immunstärkende Wirkung.