Geburt

16.9.1960 in Darmstadt.

 

Kinder

Eine Tochter.

 

Familie ist für mich …

… etwas Wunderbares. Sie ist der Ursprung für alles. Sie ist im Leben das Wichtigste. Weil sie in den ersten Lebensjahren alles mitgibt, was einen stark oder schwach macht. Und mich hat sie stark gemacht.

 

Kindheit in Ernsthofen

Es war eine sehr, sehr schöne, glückliche Kindheit in Ernsthofen. Und nirgendwo anders, denn mein Vater und meine Mutter und niemand in der Familie hatte einen Führerschein. Wir haben uns Buden im Wald gebaut und uns in kleinen Tümpeln rumgetrieben, wo heute keiner mehr reinsteigen würde. Wir haben tolle Menschen im Dorf gehabt, die uns die Natur nochmal ganz anders gezeigt haben. Auf dem Bauernhof von einem Freund habe ich den Jahresverlauf miterlebt. Wir haben Kartoffeln rausgemacht, Rüben – das hat einen Heidenspaß gemacht. Die Wege waren kurz. Und die Welt war viel kleiner als heute.

 

Lieblings-Spielsachen

Matchboxautos, auch Murmeln. Ich war als Kind schon so ein Sammlertyp. Briefmarken, Swatch-Uhren, davon hab ich noch ne ganze Kiste. Heute sind es Bücher. Und ich hab Gummitwist geliebt. Das war ja ganz unmännlich. Das haben wir Jungs immer heimlich gemacht, wenn die Mädchen nicht dabei waren.

 

Von der Grundschule …

Ich fand Schule vom ersten Tag an klasse. Wir hatten so eine klassische Volksschule im Dorf: acht Klassen in einem Raum. Wir hatten einen tollen Lehrer, den Herrn Schmälzler. Der hatte ein unfassbar gutes Gespür bei diesem klassenübergreifenden Unterricht. Der hat dich dort abgeholt wo du stehst.

 

… zum Abi

Das war schon ein großer Schritt zur weiterführenden Schule nach Ober-Ramstadt und dann weiter nach Darmstadt. In diese neue Bertolt-Brecht-Schule, die auch einen ganz besonderen Geist hatte. Viele junge Lehrer, ein wunderbarer Schulleiter. Das hat bei mir nochmal so eine Initialzündung gegeben.

 

Lieblingsfächer

Heute würde man das Geographie nennen, Heimatkunde hieß es damals. Deutsch und Biologie hab ich gemocht. Rechnen war nie so mein großes Ding.

 

Musik

Ich glaube, ich bin der unmusikalischste Mensch, den dieser Erdball je gesehen hat. Unser Kirchenorganist war überzeugt: „Jeder Mensch kann singen.“ Aber als er es dann mit mir probiert hat, sagte er: „Das hat bei Dir echt keinen Sinn.“
Stevie Nicks. Rumors, Fleetwood Mac – neben diesen alten Sachen, die mir immer noch viel sagen, höre ich gerne mal was Klassisches. Weltmusik von Saint-Germain, das ist Gute-Laune-Musik. Bläser mag ich gern. Chris Botti – ein sensationeller Trompeter.

© Privat Schellhaas

Sport

Damals haben wir uns auf das beschränkt, was wir hatten: Kicken auf einem freien Platz. Wir haben in den alten Schulräumen oder in der Gastwirtschaft Tischtennisplatten aufgestellt. Ich hab dann vierzig Jahre aktiv Tischtennis gespielt. Heute spiele ich Golf. Fußballfan bin ich von den 98ern. Und mein Herz schlägt aus Tradition für Mönchengladbach und für Schalke.

 

Lieblingstier

Das Schnabeltier. Es gibt selten ein putzigeres Tier, oder? Als Kind waren die Hühner meines Großvaters unsere Haustiere. Als ich später allein gewohnt habe, hatte ich mal einen Vogel, mit dem hatte ich einen Heidenspaß.

 

Lieblingsessen

Was ich nie gegessen habe, bis ich 32, 33 war, war Käse. Heute liebe ich Käse und habe mir zum Ziel gesetzt, alle 400 Käsesorten Frankreichs auszuprobieren. Immer gerne mochte ich die einfachen Dinge des Lebens: Wasserspatzen oder Himmel und Erde. Schwarzwurzeln sind mein absolutes Lieblingsgemüse. Und was ich seit meiner Kindheit am allerliebsten esse, ist Schnitzel. Weil ich es einfach immer essen kann: morgens, mittags und abends.

Irgendwann haben die gesagt: „Du musst da jetzt mal mitmachen.“ Der Rest ist Geschichte: Bürgermeister in Modautal. Jetzt bin ich Landrat.

Briefträger, Bewährungshelfer – und Landrat

Ich hab mein Abitur gemacht und da öffnet sich erstmal eine Welt, die ist unglaublich groß. Ich wusste nicht, was ich machen will. Ich hab gedacht, da wird schon was passieren.

Bundeswehr – Sozialpädagogik-Studium – Jugendgerichtshilfe in Frankfurt waren meine Stationen. 12 Jahre bei der Bewährungshilfe beim Frankfurter Landgericht. Hab das total gerne gemacht. Später haben wir bei meinen Eltern in Ernsthofen gebaut. Ich kam also wieder nach Hause, wo noch viele alte Bekannte gewesen sind. Irgendwann haben die gesagt: „Du musst da jetzt mal mitmachen.“ Der Rest ist Geschichte: Bürgermeister in Modautal. Jetzt bin ich Landrat. Aber das war nie Teil meiner Lebensplanung gewesen. Mir hat jeder Job Spaß gemacht, auch die Nebenjobs als Briefträger und Busfahrer in der Behindertenhilfe.

 

Lieblings-Reiseziele

Reisen gab es damals nicht. Meine Tür zur großen weiten Welt war der Odenwaldclub. Wo man dann mehrmals im Monat gewandert ist und auch mal nen Busausflug in den Odenwald oder nach Mannheim gemacht hat. Das erste Mal, dass ich die Grenzen dieser Republik überschritten habe, war mit 13, als wir mit unserem Pfarrer nach Bibione an den Strand gefahren sind. Heute ist Südfrankreich meine zweite Heimat. Das Klima, das Essen, das Meer, die Menschen…es gibt nichts, was mich dort stört. In Irland war ich oft – die Iren sind sensationell. Ansonsten bin ich nicht so ein Weltenbummler. Ich mag unser Land und unsere Gegend hier. Ich finde, dass es bei uns so unfassbar viele schöne Ecken gibt.

 

Ringelreih finde ich …

… schön. Ich find auch den Namen schön. Es ist toll, dass da Menschen zur Sprache kommen, die Kindern und Eltern etwas geben können. Das ist geerdet. Das ist etwas, was ein Stück Halt gibt, was unsere Region anders erfahrbar macht. Und dass es wirklich einen Benefit hat, weil du da Informationen rausziehen kannst.