Bio-Erdbeeren auch zum Selbstpflücken

Konkret heißt das etwa beim Erdbeeranbau, dass Bio-Pflanzgut verwendet und auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel ebenso verzichtet wird wie auf mineralische Dünger. Vielmehr ist es der Hühnermist vom Hof, der die Pflänzchen stärkt und wachsen lässt. Klingt gut, aber funktioniert das auch?

„Vielleicht war auch etwas Glück dabei: Aber wir hatten bisher gar keine Einbußen durch Krankheiten und nur sehr gute Ernten“, sagt Schaffer. „Optisch werden Sie unsere Erdbeeren nicht von anderen unterschieden können.“ Wer möchte, kann sich davon auch auf dem Selbstpflückfeld überzeugen.

Grün liegt im Trend – auch beim Spargel

Auf dem Birkenhof wird nur Grünspargel angebaut. Der 44-jährige Landwirt hat sich dafür entschieden, weil der Grüne weniger technischen Aufwand erfordert: Dämme und Folien braucht es nicht. Und schließlich ist er auch persönlich ein großer Grünspargel-Liebhaber. „Der schmeckt total zart, fast wie Zuckerschoten.“ Bei den Kunden kommt das Edelgemüse ebenfalls gut an. „Der Aufwärtstrend ist da, und es wird jedes Jahr mehr.“ Ganz neu hat Schaffer sogar violetten Spargel gepflanzt.

„Rohen Grünspargel in 2-3 Zentimeter große Stückchen schneiden, nicht schälen. Etwas Olivenöl und Parmesan- oder anderen Käse drüber. Da braucht man nichts dazu.“
Thomas Schaffer, Landwirt

Großbetrieb mit gackernder Belegschaft

Tierhaltung ohne Freilauf kam für die beiden Birkenhof-Landwirte nie in Frage. Und so flitzen, picken und scharren täglich 24.000 Hennen auf den Wiesengeländen am Hof. Für die gefiederten „Mitarbeiterinnen“, wie Thomas Schaffer die Tiere gerne nennt, beginnt der Tag bereits morgens um fünf. Dann geht das Licht im Stall an und es gibt ein gesundes Frühstück aus Weizen, Mais, Erbsen, heimischem Soja und Sonnenblumenkuchen. Im Wintergarten hängen Netze mit Luzerne– das schmeckt und sorgt für Beschäftigung. Bis 11 Uhr erledigen die meisten Tiere ihren ersten und einzigen Tagesordnungspunkt im tierischen Arbeitstag: sie legen ein cremefarbenes Ei.

Bruderhähne dürfen leben

Für den Rest des Tages ist Freizeitprogramm angesagt: nach Regenwürmern picken, Staubbäder nehmen oder in Grüppchen herumstehen. „Es gehen auch nicht alle gleich gern raus. Das ist eine Typfrage, wie bei uns Menschen auch.“ Erst vor kurzem hat eine innovative Neuerung Einzug in die „Firmenkultur“ des gackernden Großbetriebs gehalten: die Gleichstellung der Geschlechter. Denn für jede Henne, die hier tätig ist, wird auf einem anderen Betrieb ein Bruderhahn aufgezogen.

Neubau für Saisonarbeiter

Auch abseits von Stall und Feld tut sich auf dem Birkenhof derzeit einiges. Gerade wurde der moderne Neubau für die Saisonarbeitskräfte eingeweiht: Einzelzimmer mit Dusche und WC, dazu eine Gemeinschaftsküche. „Wir haben das so gestaltet, dass ich selbst mich auch wohlfühlen würde“, meint Schaffer. Immerhin hielten viele Erntehelfer dem Betrieb schon seit Jahren die Treue, das müsse man honorieren.

Gläserne Knödelküche

Komplett umgebaut wurde auch die alte Scheune. Daneben können Besucher, die auf dem Weg zum Hofladen sind, durch eine Art Schaufenster direkt in den Produktionsraum blicken und zusehen, wie allerlei Köstlichkei- ten entstehen: Kartoffelklöße (mit frischem Majoran!), Kochkäse, Eiersalat, Grüne Soße und einiges mehr. Auch das neueste Projekt ist startklar: frische Nudeln. Die Maschine, die künftig einmal pro Woche Spirelli, Tagliatelle und Suppennudeln presst, steht schon da.

Frisches aus dem Hofladen

Nun wollen wir aber noch einen Blick in den Hofladen selbst werfen: In den Regalen finden Kunden eine breite Palette an Lebensmitteln – fast immer saisonal und regional und immer öfter Bio: Obst und Gemüse, Eingemachtes, eigenes Kürbiskernöl, Brot und Käse, dazu immer donnerstags Fisch und Geflügel. Dagmar Millmann, die bereits seit vielen Jahren im Hofladen arbeitet, erzählt: „Besonders gefragt sind schon die eigenen Produkte.“ Doch egal, worum es gehe: „Wir gehen stark auf die Kundenwünsche ein. Wer doch etwas vermisst, soll einfach Bescheid geben.“

Selbst Lust bekommen, ein bisschen Landwirt zu sein? Wer möchte, kann sich direkt neben dem Birkenhof einen Saisongarten mieten. Der ist bereits fertig bepflanzt, nur gießen und ernten müsst Ihr selbst.

So kannst du den Birkenhof finden

Birkenhof

Markstraße 100
Klein-Zimmern

Öffnungszeiten

Di-Fr 8.30-18 Uhr
Sa 8.30-13 Uhr

06071-48092
www.schaffer-birkenhof.de